Mittwoch, 30. November 2011

Ausflug nach Requena

Am Samstag letzte Woche plante ESN (=Erasmus Student Network) einen Ausflug nach Requena. Eine Freundin hat mich überredet mitzukommen. Also stand ich brav um 9.30 vor der Uni und wartete auf den Reisebus. Von der einstündigen Fahrt hin hab ich nicht sehr viel mitbekommen, weil ich aufgrund der Geburtstagsfeier am Vorabend etwas übermuedet war und im Bus weitergeschlafen habe.

Dort angekommen ging es erstmal zu einem Weingut. Ein Mann, um die fünfzig stand vor uns, in Deutscher ArmeeJacke und erzählte uns von dem Wein, den er produziert. Er führte uns durch die Räume und wir konnten den ganzen Prozess vom Ausquetschen der Trauben bishin zum Versehen der Flaschen mit Etiketten ansehen. Das interessante bei der Sache war, dass er es 1) sehr gut auf Englisch erklärte und 2) der Prozess ein paar Besonderheiten aufwies, die wir von der anderen Weingutbesichtigung im September noch nicht kannten.


Nach dem Besichtigen der Räumlichkeiten gab es eine kleine Verkostung. Um 11:00 in der Früh Wein trinken halte ich für gaaar nicht sinnvoll, also hab ich mich da mal rausgehalten und nur daran geschnüffelt =)



Im Anschluss fuhren wir mit dem Bus nach Requena Stadt. Stadt ist vielleicht ein übertriebener Begriff - es ist mehr ein kleines Dorf. Allerdings gibt es dort eine sehr hübsche Burg, die wir bei der Stadtführung sahen. Außerdem ist die Stadt für ihre Höhlen bekannt. Die Innenstadt liegt nämlich auf einer Anhöhe, die alten Häuser hatten dort früher alle ihre privaten Höhlen. Hört sich strange an - ist es auch. Tatsächlich ist es aber so, dass sich unter dem Hauptplatz ein großes Höhlensystem befindet. Die Bewohner wussten das zu nutzen und bauten dort unten Weinkeller, Schutzbunker und sogar etwas, von dem Archäeologen glauben, dass es als Kapelle benutzt wurde. Jedes Haus hatte Stiegen, die zur Höhle hinunterführten. Heute werden die Höhlen nicht mehr benutzt, sie wurden alle durch Gänge verbunden und können so von Touristen besucht werden.

mannshohe Tonkrüge für Wein



Unglaublich aber wahr - nachdem wir aus den Höhlen wieder an die Oberfläche kamen, waren wir VOR unserem Zeitplan, d.h. wir mussten auf den Bus warten. Das Problem bei der Sache ist allerdings, dass es, sobald man aus Valencia rauskommt, irre kalt wird. Obwohl Requena nur eine Stunde entfernt liegt, hat es dort etwa 10 Grad weniger. Wir froren also ziemlich und versuchten uns kurz in einer Seidenmanufaktur - bzw. dem Museum, das daraus gemacht wurde, aufzuwärmen. Hat nicht ganz funktioniert, aber immerhin verging die Zeit ein bisschen schneller.

Zum Glück hat der Busfahrer auf der Fahrt zurück nach Valencia nicht die Klimaanlage eingeschaltet und wir konnten alle im warmen schlafen. :)

Freitag, 25. November 2011

Thanksgiving

Vor ein paar Wochen habe ich ein Mädchen aus den USA und einen Kanadier kennen gelernt. Die beiden wohnen zusammen hier in Valencia und haben beschlossen Thanksgiving zu feiern, auch wenn sie nicht zu Hause sind. Sie haben ein paar Leute eingeladen und in die Einladung geschrieben, jeder soll etwas zu essen mitbringen.

Also ging ich brav einkaufen um Salate (passend zum traditionellen Thanksgiving-Truthahn) zu machen. Zwei Kilo Orangen schälen, drei Kilo Erdäpfel, wow, das war wirklich anstrengend. Im Endeffekt kam aber superleckerer Orangen bzw. Kartoffelsalat heraus, auf die ich schon ein bisschen stolz war :)

Nachmittags fuhr ich dann zu Alexandra, um ihr bei den Vorbereitungen zu helfen. Ein 10kg Truthahn musste gebändigt werden, jede Menge anderes noch hergerichtet werden.

Darf ich vorstellen, das ist (bzw. war) Bob, im Hintergrund sieht man kleine Minitörtchen mit Süßkartoffeln.

Bald kamen die ersten Gäste, das Buffet war bereits aufgebaut und jeder brachte noch mehr Essen. Es waren Leute aus etwa15 verschiedenen Ländern da, für viele war es das erste Thanksgiving. So auch für mich.

Die Salate und Beilagen bevor der Ansturm an Gästen (mit noch mehr Essen) kam
Alex hat mir vorher schon gesagt, dass das ihr Lieblings-Feiertag ist, weil es dabei nur darum geht, mit Menschen, die man gerne hat zusammenzusitzen und zu essen. Keine Geschenke, keine Weihnachtslieder. So war es dann auch. In Küche und Wohnzimmer waren überall Leute mit Essen auf den Tellern, die sich unterhielten und Spass hatten. Ich hab so viele verschiedene Sachen gegessen und alle waren ausgezeichnet!

Meine Jungs und ich - 3 Kanadier, ein Deutscher und ich mittendrunter :)
Warum haben wir so einen Feiertag nicht?

Donnerstag, 24. November 2011

Andalucia Trip Teil 4: Malaga

Zu Beginn einmal - wer die Teile 1 -3 nicht gelesen hat oder noch einmal auf die Karte schauen möchte, wo sich Malaga befindet, hier der Link dazu:
http://maps.google.com/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&oe=UTF8&msa=0&msid=211243305541793198722.0004b23ea184741b1f5d6

Wir verbrachten zwei Nächte in Malaga. Als ich das erste Mal unser Zimmer im Hostel betrat traute ich meinen Augen nicht - das war tatsächlich ein Hostel, wie man es aus Filmen kennt. Fünf Metallstockbetten, Spinde, zwei Waschbecken im Zimmer und ein kleines Bad mit Toilette und Dusche. Stop! Ein Bad für 10 Mädchen? Wie soll denn das Bitte in der Früh funktionieren? Oder wenn wir uns zum Ausgehen fertig machen wollen?

Ich muss gleich vorweg sagen: Leicht wars nicht. Es gibt leider Damen, die nicht wissen, wie man sich benimmt, wenn man nach anderen nach Hause kommt. (Ja richtig - ich habs mal eine Nacht geschafft nicht die letzte daheim zu sein :))

Abgehen davon war Malaga eine sehr süße Stadt. Die Innenstadt bestand aus vielen kleinen gepflasterten Gassen, wie wir sie auch schon in den anderen Städten gesehen haben. Abends leuchteten viele kleine Cafes und Bars, die Leute saßen noch draußen und aßen gemütlich ihre Tapas. In der Nacht, wenn die Cafes schließen tauchen plötzlich lauter Discos und Musiklokale auf, die meisten von ihnen nicht für mehr als 100 Leute gemacht. Stress spürt man in dieser Stadt nur, wenns ums Autofahren geht. Wehe man wagt es als Fußgänger beim Umschalten der Ampel auf Rot noch nicht fertig über den Zebrastreifen gegangen zu sein. Dann wird man sofort angehupt und beinahe angefahren!

Da es in Malaga selbst nur sehr kleine Discos gibt, hat ESN Malaga in einer Disco etwas außerhalb eine Party für den ersten Abend organisiert. Mit Bussen wurden wir hingebracht. Zuerst dachten wir, wir können, wenn wir müde sind wieder ein Taxi zurück zum Hostel nehmen. Diese Idee haben wir recht schnell wieder verworfen, als der Bus mit uns 20 Minuten über die Autobahn gefahren ist. Laut GPS waren wir über 35km von Malaga weg. Egal, es ist sich sehr gut ausgegangen einen der organisierten Busse wieder zurück zu nehmen.


Was haben wir sonst noch von Malaga gesehen? Leider nicht sooo viel, da es sehr stark geregnet hat. Kurz haben wir uns die Kathedrale und das Kolosseum angesehen und sind durch die Straßen spaziert.




Ein weiteres Highlight war ein Abendessen zu dritt (natürlich nicht von ESN organisiert). Das erste Mal seit längerem wieder in Ruhe was gesundes essen. Wir waren in einem vegetarischen Restaurant, das unglaublich gute Salate hatte und zur Vorspeise gab es Brot mit Aufstrich. Noch dazu endlich mal KEIN Baguette, sondern selbstgemachtes, dunkles Brot! (unglaublich, dass man das erst zu schätzen weiß, wenn man es nicht mehr hat)

Am Tag der Heimreise fuhren wir in der Früh nach Jaén. Ich weiß nicht, warum ESN genau diese Stadt ausgesucht hat. Viel gab es dort nicht zum Ansehen, außer wieder mal einer großen Kirche. Ein Mädchen aus Mexiko hatte so einen Stift mit, mit dem man sich die mexikanische Flagge aufmalen kann. Zum Glück ist die Grün-Weiß-Rot. d.h. mit ein bisschen Geschick kann man auch eine Österreichische draus machen. Also outeten wir drei Österreicher (Manu, Sebastian und ich) uns:


Weitere sechs Stunden im Bus und wir waren endlich wieder in Valencia. Insgesamt war die Reise 1850 Buskilometer und etliche weitere zu Fuß lang. (das entspricht etwa drei Mal der Strecke Wien-Bregenz)

Ich war richtig froh wieder daheim zu sein und mein Zimmer alleine für mich zu haben. Trotzdem muss ich sagen, die Reise war sehr cool, ich habe viele neue Freunde kennengelernt und mich ein bisschen in den Süden Spaniens verliebt. :)

Mittwoch, 23. November 2011

Andalucia Trip Teil 3: Gibraltar

Zu Beginn einmal - wer den Teil 1 oder Teil 2 nicht gelesen hat oder noch einmal auf die Karte schauen möchte, wo sich Gibraltar eigentlich befindet, hier der Link dazu:
http://maps.google.com/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&oe=UTF8&msa=0&msid=211243305541793198722.0004b23ea184741b1f5d6

An dieser Stelle auch noch ein Hinweis: Ja, man kann sich die Fotos auch in größer ansehen - einfach mal auf ein Foto klicken und schauen, was passiert! :)

Am dritten Tag fuhren wir zeitig weg um uns außer Landes zu begeben. Ja, Gibraltar gehört nicht zu Spanien, sondern ist britisches Hoheitsgebiet. Das heißt, es gibt eine Passkontrolle, einen eigenen Flughafen und siehe da - plötzlich spricht man wieder Englisch! In Spanien ist es ja nicht üblich, dass Menschen auch Englisch sprechen - sogar Leute in meinem Alter, die studieren, plagen sich ein paar Sätze auf Englisch herauszubringen.

Bewaffnet mit Regenschirmen und -jacken machten wir uns vom Bus (der die Grenze nicht überqueren durfte) auf über die Grenze. Die Kontrolle hat sich eigentlich darauf beschränkt, einen Pass herzuzeigen. Das Foto oder die Nationalität war dem lieben Herren, der in seinem Häuschen sehr frierend ausgesehen hat, egal. Dann wurden wir in Busse gesetzt, die uns herumführen sollten. In dem Moment, als ich wieder was von Bussen hörte, war ich sehr glücklich. Ich konnte zwar nach den zwei Stunden anreise nicht mehr sitzen, wollte aber noch weniger durch den strömenden Regen laufen.

Fun Fact: Gibraltar hat einen kleinen Flughafen. Allerdings haben sie so wenig Platz (und kaum gerade Flächen), dass sie die Landebahn direkt neben den Grenzübergang legen mussten. Die Hauptstraße verläuft also einmal quer über die Landebahn. Sobald ein Flugzeug starten oder landen möchte, wird der Verkehr angehalten, der Pilot macht seinen Job und nachher dürfen die Autos die Bahn überqueren.

Der Busfahrer - "Charlie" - war ein typischer Brite: Akzent, Humor und Aussehen passten perfekt. Wir fuhren durch die kleine Stadt und auf den Berg. Trotz Windes stiegen wir beim Leuchtturm aus und versuchten Afrika zu sehen. In dem Moment war das leider nicht möglich, da dichter Nebel die Sicht stark beeinträchtigte. Aber wir wussten, dass es nicht weit weg ist :)

Manu, Sebastian (Graz) und ich - die Österreichfraktion des Trips trotz dem Sturm!
Dann ging es ein Stückchen weiter den Berg hinauf zu einer Höhle. Zuerst dachte ich mir "ok, schön, die wollen nicht nur Touristen wegen den Affen, sondern haben auch noch eine Höhle, toll". Nach dem betreten musste ich aber feststellen, dass die Höhle richtig super war! Nicht nur riesengroß, sondern auch mit seeehr vielen Stalagmiten und -titen. Hier ein paar Bilder davon (diesmal war sogar fotografieren erlaubt! =)):




als wir aus den Höhlen herauskamen begrüßten uns sogleich ein paar Affen. jipie, genau die wollte ich sehen. Ich hatte schon Angst, dass sie sich verstecken, weil es noch immer leicht geregnet hatte, aber anscheinend war ihnen das egal. Charlie hatte uns zuvor im Bus erklärt, was es mit den Affen auf sich hat: Sie wurden als Haustiere von den Afrikanern mitgenommen und als die Briten Gibraltar erobert hatten, wurden die ehemaligen Besetzer vertrieben, die Affen jedoch blieben. Sie sind so etwas wie ein Wahrzeichen und definitiv eine Touristenattraktion. Die wichtigste Regel jedoch: Ein Mensch darf die Affen nicht anfassen (sie können unter anderem beißen oder Sachen klauen) der Affe jedoch hat die Freiheit Menschen zu berühren. =)

Wir posierten also mit den Tieren und die Busfahrer zeigten uns, wie sie mit ihnen umgehen (man muss nur genügend Nüsse einstecken haben). In der Zeit klarte der Himmel etwas auf und wir konnten tatsächlich bis nach Afrika sehen. Da hinten, unter der Wolke - etwa 20km entfernt befindet sich die Nordspitze von Marokko:



da schaut er, wie gut ich das kann :)



Nachher hatten wir noch ein bisschen Zeit ehe wir zurück nach Malaga fahren mussten, also suchten wir uns ein kleines "Fish and Chips" Restaurant und aßen genau diese Spezialität. Ich muss sagen - es hat echt gut geschmeckt!

Dienstag, 22. November 2011

Andalucia Trip Teil 2: Cordoba

Zu Beginn einmal - wer den Teil 1 nicht gelesen hat oder noch einmal auf die Karte schauen möchte, wo sich Cordoba eigentlich befindet, hier der Link dazu:
http://maps.google.com/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&oe=UTF8&msa=0&msid=211243305541793198722.0004b23ea184741b1f5d6

Fun Fact:
Wenn man als Österreicher "Cordoba" hört und ein bisschen Ahnung von Fußball hat, fällt einem sofort das legendäre Länderspiel 1978 zwischen Österreich und Deutschland ein, das Österreich mit 3:2 gewann. Aus diesem Spiel stammt auch das berühmte Zitat "I wer narisch!!!" von Edi Finger. 
Da muss ich gleich einen wichtigen Punkt klarstellen: Die WM 1987 fand in Argentinien statt, nicht in Spanien. Viele spanische Städte haben allerdings die gleichen Namen, wie südamerikanische, daher kann es hier leicht zu Verwechslungen kommen.

Genug Geografieunterricht für heute - was haben wir in Cordoba gemacht? Wir haben uns die berühmte Mezquita und den alten Stadtteil rundherum angesehen. Es war superlustig mit den neu gewonnen Freunden herumzulaufen. Da wir aber alle aus verschiedensten Ländern stammen und unsere Spanischkenntnisse teilweise katastrophal sind, haben wir uns auf Englisch unterhalten. Dadurch hab ich gleich mal einiges von meinem Spanisch wieder vergessen. :)

Das sind "wir" (Österreicher, Polen, Spanier, Amerikaner, Franzosen und Italiener):

Die Mezquita (مسجد) selbst ist sehr interessant gewesen, weil sie einen lange Geschichte hat. Früher wurde sie als Moschee benutzt (in der maurischen Epoche Spaniens), ehe sie in eine Kirche umgewandelt wurde, als die Spanier die Stadt für sich beanspruchten und die Herrschaft der Araber zu Ende ging.

Von innen sieht das Gebäude weder nach Moschee, noch nach Kirche aus. Es gibt nur in kleinen Nieschen an den Wänden religiöse Symbole, der Rest sieht eigentlich aus, wie eine große Halle mit jeder Menge Säulen.



Nachher spazierten wir noch ein bisschen durch die Straßen auf der Suche nach Essbarem. Leider fiel uns für die kurze Zeit, die wir zur Verfügung hatten nichts besseres als Burger King ein, der gleich in der Nähe war. Was wir nicht wussten, war, dass die liebe Dame an der Kasse so ziemlich für alles zuständig war - Bestellungen aufnehmen, Burger bauen, Getränke befüllen und kassieren ... naja, da freut man sich umso mehr auf sein Essen, wenn man auch noch 10 Minuten darauf warten muss. That's Spain ...

Am Weg zurück zu den Bussen überquerten wir eine große Brücke, die aus der selben Zeit, wie die Mezquita stammt um noch ein paar schöne Bilder machen zu können:


Wir verbrachten keine Nacht in Cordoba, sondern fuhren gleich weiter nach Malaga, wo wir unser Quartier für die nächsten zwei Nächte hatten.

Morgen: Affen, Höhlen und Briten in Gibraltar!

Montag, 21. November 2011

Andalucia Trip Teil 1: Granada

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag trafen wir uns vor der Uni um einen Ausflug nach Andalusien zu machen. Organisiert wurde das ganze von ESN (= Erasmus Student Network). Insgesamt fanden sich knapp 160 Personen und ein paar Koordinatoren ein, die auf drei Busse aufgeteilt wurden. Die erste Station war Granada, das sich etwas mehr als 500 km weiter südwestlich von Valencia befindet.

Für alle, die nicht genau wissen, wo die Städte liegen, hier die Reiseroute:
http://maps.google.com/maps/ms?hl=de&ie=UTF8&oe=UTF8&msa=0&msid=211243305541793198722.0004b23ea184741b1f5d6

Die erste Nacht verbrachten wir also im Bus. Bei weitem nicht die komfortabelste Art zu schlafen. Zum Glück hatte ich mir vorher einen kleinen Polster und eine Fleecedecke besorgt. In Granada angekommen brachten uns die Busse gleich zur Alhambra, einer Stadtburg, die sich auf einem Hügel neben der Stadt befindet. Verschiedenste Gebäude und Baustile prägen das Bild der Burg, wobei ein arabischer Einschlag sehr leicht zu erkennen ist.

Hier ein paar Bilder davon:



Von dem gegenüberliegenden Hügel kann man die Alhambra wunderschön als ganzes bewundern, in der Nacht auch noch schön beleuchtet:




Im Anschluss fuhren wir zu unserem Hostel und nahmen an einer kleinen Stadtführung teil. Granada unterscheidet sich gewaltig von Valencia. Es ist eine sehr hügelige Stadt, kleine Häuser sind wunderschön weiß verputzt und rundherum befinden sich gepflegte Gärten und Parks. Zwischen den Häusern spaziert man über enge gepflasterte Gassen mit sehr entzückenden kleinen Geschäften. Leider hatten wir viel zu wenig Zeit uns alles genauer anzusehen.

 

Abends war ein gemeinsames Tapas-Essen auf der Liste. Leider hatten sich die Koordinatoren im Vorhinein nicht überlegt wo und wie sie 160 Leute füttern sollen ... Also liefen wir erst etwas ziellos durch die Straßen und froren (Granada liegt für spanische Verhältnisse sehr hoch), ehe wir uns in kleine Gruppen aufteilten und Bar-Hopping machten. D.h. eine Bar - ein Getränk plus Tapa, dann wechselt man in die nächste Bar. War eine nicht wirklich durchdachte Aktion, aber gut - wir sind ja in Spanien, da darf man nicht zu viel Wert auf Organisation und Produktivität legen.

Morgen gibts den Beitrag über die nächste Station der Reise: Cordoba

Sonntag, 13. November 2011

Alicante

Wir hatten uns für das Wochenende ein Auto gemietet - einen kleinen roten Skoda Fabia. Mit diesem Rennauto ging es am Samstag ab nach Alicante. Das liegt zwei Autostunden (180km) südlich von Valencia ebenfalls an der Mittelmeerküste. Unser erstes Ziel dort war die Burg von Alicante. Nahe dem Zugang fanden wir direkt an der Strandpromenade einen Parkplatz. Schock! Beim Aussteigen aus dem Auto zog ich erstmal meine Weste aus. Es hatte gefühlte 30 Grad, strahlenden Sonnenschein und wir standen 20m von einem wunderschönen Sandstrand mit Palmen und türkisblauem Wasser entfernt. Es fühlte sich total unwirklich an - so als wären wir wieder im Sommer, nur dass kaum Leute da waren. (Zur Erklärung: Im Sommer verdoppelt sich die Anzahl der Menschen in Alicante, da die Stadt ein seeehr beliebtes Urlaubsziel ist)


Nach ein paar Minuten waren wir uns sicher, dass wir alle gerade nicht träumten und machten uns auf den Weg zur Burg. Sie liegt auf einem Hügel direkt im Stadtzentrum, ganz nahe dem Strand. Von oben hat man nicht nur eine atemberaubende Aussicht über den Strand / Hafen und Meer, sondern auch Richtung Norden über Alicante, das sich sternförmig vom Stadtzentrum aus gewachsen ist. Am Horizont sieht man Berge, über die man bestimmt gut Motorradtouren machen kann (oder wandern, für all die Nicht-Biker unter uns :))

Hier ein paar Impressionen von der Burg und uns Abenteuerern:



Einen Hafenspaziergang, ein bisschen Neid den Besitzern der Yachten gegenüber und einem Frozen Yogurt später fuhren wir an das andere Ende der Stadt, an dem sich die Überbleibsel einer römischen Siedlung befinden. Sooo super interessant waren die Steine leider nicht. Das schlimmste daran ist, dass die Ruinen ein bisschen aufgebessert wurden - zwischen alten Steinen war plötzlich eine neue Zieglemauer. Oder die Wand war neu verspachtelt worden. Das hat nicht ganz zusammengepasst ...



Mittwoch, 9. November 2011

zurück zum Höhlenmenschen

Letzte Woche erkannten wir, dass es schon zur Gewohnheit wird am Wochenende abends auszugehen und den folgenden Tag zu verschlafen. Ursprünglich kamen wir aber alle nach Spanien um Abenteuer zu erleben, also beschlossen wir etwas anderes zu machen.

Wir wollten nach "La Vall D'Uixo", eine kleine Stadt eine Stunde nördlich von Valencia. Dort befinden sich Tropfsteinhöhlen, durch die ein unterirdischer Fluss fließt. Von Freunden hörten wir Erzählungen und Schwärmerein, dass es dort so wunderschön sei. Ausgerüstet mit einem Rucksack gefüllt mit Regengewand, Sandwiches, Wasser und Fotoausrüstung machten wir uns auf den Weg.


Beim Betreten der Höhle kam uns feuchte, aber warme Luft entgegen (was nicht so schwer war an dem Tag - es war für spanische Verhältnisse richtig kalt draußen mit etwa 15 Grad). Wir stiegen in ein kleines Boot für 12 Leute, bei dem man darauf achten musste das Gewicht der Personen auf beide Seiten gleichmäßig zu verteilen. Ein Steuermann stieß uns mit einem Stock von einem Stein zum nächsten uns erzählte uns dabei mit einer uuuunglaublichen Begeisterung wie tief das Wasser hier sei.

Die Teile der Höhle waren mit orangenem Licht ausgeleuchtet, das Wasser war kalt und kristallklar. Ab und zu teilte uns der Steuermann mit auf unseren Kopf Acht zu geben, die Decke war an manchen Stellen so niedrig, dass das wirklich notwendig war. Nach ein paar Minuten fahrt stiegen wir mitten in der Höhle aus und wurden zu Fuß auf den weiteren Weg geschickt. Dadurch, dass kaum Touristen hier waren, standen auch nirgendwo Aufpasser herum, die einem das Fotografieren untersagten :)


Wir spazierten durch die verschiedensten Höhlenteile - der Weg war gut auch für Flip-Flop und Schlapfentouristen prepariert und schön ausgeleuchtet. Ab und zu hörte man Wasser tropfen, an anderen Stellen sah man das Ergebnis davon - wunderschöne Stalagtiten, die von der Decke ragten.


Das letzte Stück wurde wieder per Boot bestritten. Draußen lasen wir, dass das Höhlensystem noch nicht ganz entdeckt wurde, da der Fluss und die engen Gänge das Vorankommen stark erschwerten.

Leider ging der Bus zurück nach Valencia erst in ein paar Stunden, also beschlossen wir die nahegelegenen Berge zu erklimmen. Vorweg muss ich gleich sagen - trau keinen spanischen Wegbeschriftungen - die sind nämlich meistens nicht mehr vorhanden. So kommt man zu Abzweigungen, wo nicht beschildert ist, wo der Wanderweg weitergeht. Egal, wir fanden einen Weg auf und wieder herunter vom Berg. Dazwischen war viel Grünzeug, frische Luft und Naturzeug. Das spannendste daran war wohl eine tote Schlange am Wegrand. Und die Erkenntnis, dass man schneller außer Atem ist, wenn man in der Nacht davor nicht wirklich viel geschlafen hat und am Vortag in Stepaerobic war :)

Wenigstens war ich nicht die einzige, die froh über eine heiße Schokolade (die hier nicht mit Kakao sonder wirklich mit Schokolade gemacht wird!) und eine Kuchen war. Und wir allen waren froh uns für den Bus entschieden zu haben - so konnten wir auf der Heimfahrt ein bisschen die Augen zumachen :)

Mittwoch, 2. November 2011

Halloween

Der Amerikanische Brauch sich zu Halloween zu verkleiden wird auch in Spanien immer beliebter. Also beschlossen wir auch zu feiern - aber richtig - inklusive Verkleidung und Make-up. Lange habe ich überlegt, was ich darstellen möchte - ich wollte richtig gruselig sein - auf keinen Fall ein "sexy Hexi", wie es so viele junge Mädchen machen ...

Am Vormittag des 31.1. fuhr ich zum H&M um mir ein weißes Shirt zum Bemalen zu kaufen. In einem Schminkgeschäft fand ich weiße Farbe für das Gesicht - perfekt - daraus kann man etwas basteln. Daheim angekommen konnte ich nicht warten und fing an mein Shirt zu bemalen - eine Seite mit Totenköpfen, Fledermäusen und bösen Worten, die andere mit Herzchen, Sonnen und dergleichen.

Am frühen Abend ging es dann ab zu einem Freund. Es wurden Spaghetti gekocht (danke, Mario!), und wir bastelten all unsere Kostüme fertig. Ich fing an mein Gesicht zu bemalen - genauso wie mein Shirt - eine Haelfte supersüß, die andere mit der weißen Farbe und viel schwarzem Kajal und Lidschatten auf gruselig.


Den Jungs half ich ein bisschen beim Schminken - die müssen ja nicht wissen, wie man die Augen am schnellsten schwarz bekommt :)



Hier das Ergebnis unserer Gruppe: drei Piraten mit ihren Papageien, eine Kanone, ein Teufelchen, eine toter Rastafari und ich als Two-Face.


so hergerichtet ging es dann zuerst auf eine Roof-Top-Party. Auf dem Dach tummelten sich neben jeder Menge Zombies und Gruseligen gestalten auch Ritter, Bunnies, Bananen und andere sehr kreative Kreationen. Gegen zwei Uhr Früh machten wir uns auf Richtung Club um noch weiter zu feiern. Den Rest des Abends könnt ihr euch vorstellen - viel Tanzen, viel Spass und irgendwann totmüde ins Bett fallen.

Hier noch ein paar weitere Bilderchen:





happy halloween!

Besuch aus Wien

Vor kurzem war Chrisi mich hier in Valencia besuchen. Voller Vorfreude fuhr ich zum Flughafen um ihn abzuholen. Natürlich kam der Flug am frühen Nachmittag an. Das heißt hier so viel wie "Siesta". Nicht nur ich musste auf mein Nickerchen verzichten, auch ein paar (aber nicht alle) Mitarbeiter des Flughafens. Anscheinend waren sie aber ziemlich müde, das Gepäck dauerte viel zu lange, bis es endlich da war.

Als sich endlich die Türen öffneten, kam ein dick eingepackter Mann zum Vorschein - lange Hose, feste Schuhe und eine dicke Jacke! So nahm ich meinen Besuch in Empfang und empfahl ihm gleich mal die Jacke auszuziehen, da es draußen locker 25 Grad hatte :)
Ich musste schon ein bisschen kichern (und insgeheim freute ich mich riesig in Valencia zu sein) als Chrisi mir erzählte, dass er morgens bereits die Autoscheiben von Eis befreien musste, ehe er losfahren konnte.

Während der Zeit, in der er hier war hatten wir Gelegenheit uns viel anzusehen. Das Programm reichte von der Delfinshow im Ozeanographic ueber All-you-can-eat Sushi Essen bis hin zum Erklimmen des Turmes der Kathedrale in der Innenstadt.



Letzteres gestaltete sich nicht so einfach. Ich war stark verkühlt (nein, ich hab mir nix angezogen, als ich das letzte Mal verschwitzt aus der Disco kam) und musste in diesem Zustand eine enge Wendeltreppe hinaufgehen. Die Stufen schienen immer höher zu werden, je weiter wir hinaufkamen und oben angekommen wollte mein Herz beinahe Selbstmord begehen und über das Geländer springen. (Mittlerweile weiß ich, dass man in gesundem Zustand überhaupt kein Problem damit hat - da funktioniert das hinaufgehen ganz easy.)

Von oben hat man einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt. Man sieht im Osten bis zum Meer (leider stehen viele hohe Häuser davor, so dass man den Strand nicht sieht), im  Norden bis zu den Bergen und in die anderen Richtungen bis zu den Vorstädten und Dörfern außerhalb der Stadt.



Ich war erstaunt, dass Chrisi neben all dem Sightseeing und Treffen mit meinen Freunden noch Kraft hatte Spanisch zu lernen. Und das auch noch verdammt schnell - Respekt! Er konnte bereits nach drei Tagen besser Spanisch, als mein lieber Mitbewohner, der mit mir seit Mitte August hier ist. So konnte ich ihn auch alleine losschicken um die Stadt per Valenbisi (öffentliches Fahrradsystem wie die Citybikes in Wien) zu erkunden, während ich auf die Uni musste. Zwischendurch kam er zum Campus zum Mittagessen und tat so, als wäre er wieder Student ;-)

Leider war die Zeit viel zu schnell herum und ich musste ihn bald wieder zum Flughafen bringen und verabschieden. Chrisi, danke für die lustige Woche!