Mittwoch, 30. November 2011

Ausflug nach Requena

Am Samstag letzte Woche plante ESN (=Erasmus Student Network) einen Ausflug nach Requena. Eine Freundin hat mich überredet mitzukommen. Also stand ich brav um 9.30 vor der Uni und wartete auf den Reisebus. Von der einstündigen Fahrt hin hab ich nicht sehr viel mitbekommen, weil ich aufgrund der Geburtstagsfeier am Vorabend etwas übermuedet war und im Bus weitergeschlafen habe.

Dort angekommen ging es erstmal zu einem Weingut. Ein Mann, um die fünfzig stand vor uns, in Deutscher ArmeeJacke und erzählte uns von dem Wein, den er produziert. Er führte uns durch die Räume und wir konnten den ganzen Prozess vom Ausquetschen der Trauben bishin zum Versehen der Flaschen mit Etiketten ansehen. Das interessante bei der Sache war, dass er es 1) sehr gut auf Englisch erklärte und 2) der Prozess ein paar Besonderheiten aufwies, die wir von der anderen Weingutbesichtigung im September noch nicht kannten.


Nach dem Besichtigen der Räumlichkeiten gab es eine kleine Verkostung. Um 11:00 in der Früh Wein trinken halte ich für gaaar nicht sinnvoll, also hab ich mich da mal rausgehalten und nur daran geschnüffelt =)



Im Anschluss fuhren wir mit dem Bus nach Requena Stadt. Stadt ist vielleicht ein übertriebener Begriff - es ist mehr ein kleines Dorf. Allerdings gibt es dort eine sehr hübsche Burg, die wir bei der Stadtführung sahen. Außerdem ist die Stadt für ihre Höhlen bekannt. Die Innenstadt liegt nämlich auf einer Anhöhe, die alten Häuser hatten dort früher alle ihre privaten Höhlen. Hört sich strange an - ist es auch. Tatsächlich ist es aber so, dass sich unter dem Hauptplatz ein großes Höhlensystem befindet. Die Bewohner wussten das zu nutzen und bauten dort unten Weinkeller, Schutzbunker und sogar etwas, von dem Archäeologen glauben, dass es als Kapelle benutzt wurde. Jedes Haus hatte Stiegen, die zur Höhle hinunterführten. Heute werden die Höhlen nicht mehr benutzt, sie wurden alle durch Gänge verbunden und können so von Touristen besucht werden.

mannshohe Tonkrüge für Wein



Unglaublich aber wahr - nachdem wir aus den Höhlen wieder an die Oberfläche kamen, waren wir VOR unserem Zeitplan, d.h. wir mussten auf den Bus warten. Das Problem bei der Sache ist allerdings, dass es, sobald man aus Valencia rauskommt, irre kalt wird. Obwohl Requena nur eine Stunde entfernt liegt, hat es dort etwa 10 Grad weniger. Wir froren also ziemlich und versuchten uns kurz in einer Seidenmanufaktur - bzw. dem Museum, das daraus gemacht wurde, aufzuwärmen. Hat nicht ganz funktioniert, aber immerhin verging die Zeit ein bisschen schneller.

Zum Glück hat der Busfahrer auf der Fahrt zurück nach Valencia nicht die Klimaanlage eingeschaltet und wir konnten alle im warmen schlafen. :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen