Dienstag, 6. März 2012

Vorbereitet nach Marokko fliegen


Marokko ist ein wunderschönes Land, das auf jeden Fall eine Reise wert ist. Wer an dem Beitrag über meinen Urlaub interessiert ist liest ihn hier, wer wissen will, wie welche Sachen man als Tourist bei der Vorbereitung bedenken soll, liest weiter. 


Dokumente:
Der Reisepass muss noch 6 Monate gültig sein. Sind es weniger als sechs Monate hängt es vom Grenzbeamten ab, ob er deswegen Probleme macht oder nicht.

Geld: 
In Marokko zahlt man mit Dirham (offiziell MAD, geschrieben auch DH), an touristischen Orten kann man auch mit Euro zahlen, allerdings oft zu einem schlechteren Umrechnungskurs (oft 10DH = 1€ aus Gründen der leichteren Berechnung)
Den aktuellen Umrechnungskurs kann man sich hier ansehen. Umrechnungskurs € - MAD
 
Mit gängigen Kreditkarten kann Geld auch bei Bankomaten behoben werden. Dabei ist darauf zu achten eine ausländische Bank zu wählen (Western Union o.ä.), die am Geldautomaten auch den Sticker der jeweiligen Karte (Visa, Mastercard, etc) kleben hat. Ich würde vom Beheben in kleinen dunklen Gassen abraten. 

Viele Sachen sind im Vergleich zu Europa günstiger. So kostet ein Glas frisch gepresster Orangensaft 4 Dirham (ca 40cent). Für diese Gelegenheiten sollte man immer Münzen oder kleine Scheine einstecken haben. Selbst bei 20Dirham - Scheinen wollen/können einige Verkäufer nicht mehr wechseln.

Das Geld trägt man am besten in einer Brusttasche unter der Kleidung. Wie an jeder Touristischen Stelle kann es passieren, dass die Geldbörse, die hinten in der Hosentasche steckt, geklaut wird.

Damit man sich beim Einkaufen nicht ganz ausziehen muss um ans Geld heranzukommen empfehle ich ein paar Münzen und kleine Scheine vorne in der Hosentasche stecken zu haben. So kann man schnell bezahlen und zeigt nicht, wie viel man wirklich dabei hat.

Handeln:
Beim Einkaufen bei Ständen und kleinen Geschäften (also nicht, wenn man zum H&M geht) kann man handeln. In Marrakesh z.B. ist es so, dass man innerhalb der Medina (Altstadt) so gut wie immer handeln kann, in der neuen Stadt selten. An einigen Geschäften, steht auch "fixed price" bzw. "prix fixe" auf Französisch.

Wie viel man herunterhandeln kann hängt vom Geschick und vom Händler ab. Nach der Aussage von Einheimischen ist der Preis in Ordnung, wenn man 1/3 vom Erstpreis des Händlers zahlt, gut gehandelt hat man, wenn man nur 1/4 bezahlen muss. Ein Beispiel: eine Ledertasche um 800DH bekommt man auch um 250DH.

Auch wenn die Händler von Krise und ihren Kindern, die Hunger haben erzählen - am besten selbst einen Maximalpreis setzen und nicht darüber gehen. Bei kleinen Sachen wie z.B. Ohrringen kann man dann auch mal nur die Hälfte zahlen, wenn sie so wie so schon supergünstig sind. 

Verständigen: 
Grundsätzlich sprechen Marokkaner einen marokkanischen Dialekt von Arabisch. In der Schule werden einige Fächer auch auf Französisch unterrichtet, das vor allem jüngere Marokkaner demnach auch gut können. In touristischen Gegenden können Händler die wichtigsten Sätze und Zahlen oft auch auf Spanisch, Englisch und Deutsch. Viele raten, wo man herkommt oder hören sehr genau hin, wenn man mit Mitreisenden spricht.

Auf mich haben viele der Händler sehr interessiert an Sprachen gewirkt, weil sie dadurch mehr verkaufen können. Sie sind auch gewillt ein paar neue Worte zu lernen, wenn man mit ihnen spricht.

Ich kann ein paar Grundbrocken Französisch - das hat das Reisen und v.a. das Lesen von Speisekarten erleichtert. Englische Speisekarten gibt es manchmal, sind aber oft sehr schlecht übersetzt. Wenn man Spanisch kann, dann einfach einmal damit probieren. Da mein Spanisch wesentlich besser ist, als mein Französisch sind mir manchmal spanische Worte dazwischengerutscht. Sobald das Gegenüber auch Spanisch kann und das bemerkt hat, haben sie sofort gewechselt.

Zurechtfinden:
Fast die Hälfte der Marokkaner kann nicht Lesen oder Schreiben. Mit einer Karte zu einem Händler zu gehen und ihn zu fragen, wie man zu einer Sehenswürdigkeit kommt, ist oft nicht von Erfolg gekrönt. Sie starren auf den Plan, so als würden sie ihn zum ersten Mal sehen, was möglicherweise auch der Fall ist. Dann einfach bedanken und weitergehen.

An größeren Straßen befinden sich meistens Straßennamen, die man mit dem Plan vergleichen kann. Schlimmer wird es, wenn man in die Suks geht. Das sind die kleinen engen und verwinkelten Gassen, in denen jede Menge kleine Läden sind und die häufig auch oben abgedeckt sind. Wenn man zum ersten Mal hineingeht ist man so fasziniert von den Geschäften, spricht mit Händlern und wird umgeworfen von der fremden Atmosphäre. So achtet man nicht genau darauf, wo man hingeht und kann sich sehr schnell verlaufen.

Unter Tags kann man versuchen sich durch den Stand der Sonne zu orientieren, wenn man sie denn sieht. Nicht vergessen - die Sonne geht im Osten auf, zu Mittag steht sie im Süden und geht im Westen unter.

Wenn man sehr verloren aussieht stehen oft Jugendliche oder Kinder herum, die einem z.B. in Marrakesh den Namen des Hauptplatzes zurufen. Wenn man ihnen klar macht, dass man da hin möchte, wird der Weg erklärt, allerdings muss man für dieses Service bezahlen. Wenn man Erschöpft ist und einfach nur zurück zum Hotel möchte, dann sind 1-2DH dafür aber in Ordnung.

Fortbewegung zwischen Städten:
Die großen Städte sind per Bus oder Bahn miteinander verbunden. Die Tickets dafür kann man am selben oder besser am Vortag kaufen (damit man auch für die gewünschte Zeit einen Platz bekommt).
Hier die Webseite der Busgesellschaft supratours.ma
und der Zugfahrplan oncf.ma

Fortbewegung in der Stadt: 
Innerhalb einer Stadt geht man viel zu Fuß, wenn die Distanz zu groß ist, nimmt man sich ein Taxi. Dabei gilt es zu beachten, dass es kleine und große Taxis gibt, wobei die kleinen nur 3 Passagiere befördern dürfen. Vor dem Einsteigen spricht man mit dem Fahrer, wo man hin möchte, um wie viele Personen es sich handelt und zu welchem Preis er fahren würde. Gerade bei Touristen wird oft das Doppelte bis Dreifache als Erstpreis genannt. Im Endeffekt ist es Verhandlungsbasis, wie viel man zahlen will/muss. Einmal ausgemacht, hält sich der Fahrer dann aber auch daran.

Ein Richtwert für Marrakesh: vom Hauptplatz Djemaa el Fna in der Medina bis zum Place 16 novembre zahlt man für 4 Personen 30-35DH.

Tauschhandel:
Außerhalb der Städte, z.B. wenn man sich auf einer Tour Richtung Sahara befindet, gibt es ebenfalls Straßenhändler die z.B. die typischen Berberschals anbieten. Diese Händler wollen klarerweise auch Geld, sind aber auch bereit Sachen zu Tauschen. So bezahlte ich für meinen Schal 50DH und zwei Haarbänder, die ich um mein Handgelenk trug. Der Händler war glücklich und seine Töchter haben sich bestimmt auch gefreut. Ebenfalls gute Tauschobjekte sind Sonnenbrillen, Taschenlampen oder Kugelschreiber.

Personen Fotografieren:
Beim Fotografieren sollte man darauf achten nicht direkt Personen abzulichten. Muslime drehen sich wenn sie eine Kamera sehen weg, andere Menschen wollen Geld dafür. Beliebte Fotoobjekte sind sehr alte Menschen oder Kinder. Den alten gibt man Geld, Kinder kann man auch mit BonBons oder Zuckerl "bestechen". Auch gibt es Menschen, die dadurch ihr Geld verdienen - sie haben z.B. eine Schlange dabei und wickeln sie Besuchern bereitwillig um den Hals - natürlich gegen eine "Spende", die wie fast alles verhandelbar ist.


Hier noch der Link zu Fotos und dem Beitrag zu meiner Reise: Marokko: Großstädte, Meer, Schnee und die Sahara

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